TeLiPro, das digitale Disease-Management-Programm für chronisch Kranke, kommt in China gut an. Nach einem Vortrag beim „Global Health Forum of Boao Forum for Asia“ im chinesischen Qingdao im Juni dieses Jahres war Bernd Altpeter, Geschäftsführer des DITG, erneut zu Gesprächen im Land der Mitte. Zentrales Ergebnis: Extrem positive Bestätigung für unser digitales Chronic Care Konzept, das Ärzte aktiv einbindet und maßgeblich von Ärzten gesteuert wird. Denn auch im bevölkerungsreichsten Land der Erde ist klar: Ohne Ärzte, Schwestern und Beraterinnen geht es nicht. Sonst drohen hohe Drop outs und mangelnde Adhärenz.
Erfreulich ist, dass der Begeisterung über das Chronic Care Konzept konkrete nächste Schritte folgen: Eine Absichtserklärung mit einem Inkubator im „Intelligent Smart Medical Valley“ in Hangzhou, der Stadt von Alibaba mit 9 Millionen Einwohnern, eine mögliche Kooperation mit WeDoctor und AliHealth sowie die Pilotierung eines Projekts in Wuxi mit der städtischen Klinik mit 2.500 Betten.
Dass der Umgang mit persönlichen Daten und mit Privatsphäre in China vollkommen anders gehandhabt wird, ist längst bekannt – und wurde in der Schaltzentrale von WeDoctor einmal mehr deutlich. Alle Daten von 200 Mio. Patienten sind dort in Echtzeit (!) einsehbar und können zu Therapieentscheidungen herangezogen werden. Bemerkungen zu „data privacy“ sorgten für Stirnrunzeln. Zudem hat WeDoctor in kürzester Zeit ein eigenes Ökosystem aus Versicherung, Kliniken, Telemedizinischen Zentren, Apotheken etc. aufgebaut. Die Arme sind bereits in Richtung Amerika ausgestreckt, auch Europa ist ein attraktiver Markt.
Die Eindrücke verdeutlichen: Wir müssen anfangen, digitale Anwendungen in der Gesundheitsversorgung in die Fläche zu tragen. Sonst werden wir zusehen (müssen), wie wir links und rechts überholt werden, während wir noch überlegen und debattieren.