Am 28. August 2019 fand der eHealth-Kongress 2019 in Frankfurt am Main unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministeriums für Soziales und des Staatsministers Kai Klose statt. Unter dem Motto „Gesundheitsversorgung im digitalen Zeitalter“ diskutierten Vertreter aus der Politik und der Industrie, Krankenkassen und weitere Akteure der Gesundheitsversorgung über die aktuellen Entwicklungen und Trends der digitalen Gesundheitsversorgung.

Das Deutsche Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG) präsentierte die telemedizinische Plattform „TeLiPro“ in der Industrieausstellung. Unter anderem der Hessische Minister für Soziales und Integration Kai Klose, der auch Schirmherr der Veranstaltung war, informierten sich am Stand des DITG über die Plattform. TeLiPro ermöglicht ein ganzheitliches Disease Management aus einer Hand und vernetzt Akteure durch die Bereitstellung einer zentralen Plattform miteinander. Durch die Einbettung von TeLiPro direkt beim behandelnden Arzt wird eine unmittelbare Integration am Point of Care ermöglicht und somit die Anzahl von Sektoren und Schnittstellen reduziert. Das spart Kosten, erhöht die Effizienz und steigert den Behandlungserfolg für den Patienten.

In Foren-Sessions konnten sich die Teilnehmer zudem zu Schwerpunktthemen informieren. Unter der Moderation von Dr. Lutz Reum, dem Sprecher des eHealth Aktions­kreises „Initiative gesundheits-wirtschaft rhein­main e. V.“, diskutierten der Geschäftsführer des DITG, Bernd Altpeter, mit weiteren Teilnehmern zum Thema „Digitalisierung in der Pflege“. In seinem Vortrag mit dem Titel „Digitalisierung der ambulanten Versorgung. Geht das?“ erörterte Altpeter, ob digitale Komponenten auch in der pflegerischen, ambulanten Versorgung möglich sind. Mit TeLiPro besteht bereits eine Plattform, die in der generellen medizinischen, ambulanten Versorgung bei Ärzten etabliert werden konnte und diese miteinander vernetzt. Die Frage, ob diese digitalen Strukuren auch in der ambulanten pflegerischen Versorgung möglich sind, konnte Altpeter eindeutig bejahen.

Ein Beispiel hierfür ist die vom DITG in Zusammenarbeit mit der Schwesterfirma medulife entwickelte App „InsuCircle“, die Pflegekräfte in der Umsetzung der ärztlichen Dosierungsempfehlung bezüglich des Insulins unterstützt: Der behandelnde Arzt gibt den Insulinplan des Patienten auf einer Plattform ein, woraufhin die Pflegekraft die Empfehlung durch Eingabe und Übertragung entsprechender Werte abrufen kann. Die Anbindung von Blutzuckermessgerät und Insulinpen über Schnittstellen vereinfachen die Handhabung der App. Zudem wird ein Monitoring über den Haus- und Facharzt, der die Werte auf der Plattform einsehen kann, ermöglicht. Eines der Ziele der App ist die Vermeidung von Fehlern in der Vergabe von Insulin. InsuCircle ist Teil der TeLiPro-Plattform, die durch den modularen Aufbau auch um weitere Funktionen ergänzt werden kann, sodass beispielsweise auch Betreuungspfade speziell für den pflegerischen Bereich hinterlegt werden können.