„Gesundheitsleistungen werden in den Regionen verankert und in die Anwendung gebracht“, sagte Bernd Altpeter, Geschäftsführer der Digitalen Gesundheitsgruppe (DGG) bei der hochkarätig besetzten 15. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft (NBK) in Warnemünde. „Deshalb sind Kooperationen auf regionaler Ebene für uns von großer Bedeutung“, so Altpeter. Unter der Leitung von Prof. Dr. Joseph Hilbert hatte das Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen im Rahmen der NBK zu einem Workshop geladen, an dem sich die DGG aktiv beteiligte.

Im Mittelpunkt stand die Frage, wie innovative Projekte flächendeckend in die Gesundheitsversorgung gelangen können. Die Diskutanten, unter anderem vom Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) und der BARMER waren sich einig: Regionale Netzwerke und Kooperationen spielen dabei eine zentrale Rolle. Altpeter betonte: „Wir brauchen für die Implementierung unserer telemedizinischen Plattform „TeLiPro“ stets überzeugte Akteure, insbesondere Ärzte. Denn TeLiPro kommt über die Arztpraxen in die Anwendung und so zu den Patienten.“ Darüber hinaus seien pharmazeutische Unternehmen als Innovationstreiber wichtige Partner für die Entwicklung und Umsetzung von Gesundheitsprogrammen. Deshalb beteiligt sich die DGG aktiv in der Diabetes Allianz, die der vfa ins Leben gerufen hat, um Versorgungsprogramme für Diabetes um digitale Ansätze zu erweitern.

Die DGG fügt sich mit TeLiPro gut in die Allianz ein, weil die Plattform ursprünglich für die Indikation Diabetes entwickelt wurde. Mittlerweile ist TeLiPro auf die Behandlung von multimorbiden Patienten ausgerichtet. Der modulare Aufbau ermöglicht die Abbildung sowohl eindeutiger als auch multimorbider Diagnosen. Je nach Diagnose werden Leistungserbringer weiterer Fachgebiete hinzugezogen. Kernstück – und Erfolgsfaktor – ist das persönliche Coaching. Dabei unterstützt ein persönlicher Gesundheitscoach die Patienten dabei, die ärztlichen Therapieempfehlungen sowie einen aktiveren und gesünderen Lebensstil im Alltag umzusetzen – die Adhärenz wird gestärkt, die Behandlungslücke zwischen den Arztbesuchen geschlossen. TeLiPro ist direkt beim behandelnden Arzt eingebettet. Durch diese unmittelbare Integration am Point of Care wird die Anzahl von Sektoren und Schnittstellen reduziert. Das spart Kosten, erhöht die Effizienz und steigert den Behandlungserfolg für den Patienten.

Auch beim Chronic Care Congress in Bochum ging es um Kooperationen und Netzwerke. MedEcon, das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr, organisierte den Kongress zum ersten Mal. In der Plenar-Session „Chronic Care konkret: Versorgungswege und soziale Teilhabe“ führte Bernd Altpeter aus, dass telemedizinische Lösungen, die wie TeLiPro direkt beim Arzt angedockt sind, Sektoren und Schnittstellen reduzieren und dadurch Komplexität im System abbauen können: „Die DMPs für chronisch Kranke haben sich durchaus bewährt – sie müssen jetzt aber um digitale Anwendungen erweitert werden, um sie auf die Höhe der Zeit zu bringen.“ Der behandelnde Arzt sei für die Implementierung der zentrale Kooperationspartner.