Der Einsatz digitaler Technologien gewinnt bei der Versorgung von chronisch kranken Menschen zunehmend an Bedeutung. Der Nutzen liegt vor allem darin, bestehende Versorgungskonzepte durch evidenzbasierte digitale Lösungen zu ergänzen und die Interaktion und Vernetzung von Akteuren im Gesundheitssystem zu fördern. Die Unternehmen der Digitalen Gesundheitsgruppe (DGG) sind seit Jahren erfolgreiche Kompetenzträger und Treiber von digitalen Anwendungen. Auf der telemedizinischen Plattform „TeLiPro“, entwickelt und betrieben von der Medulife GmbH, sind Interaktion und Vernetzung sowohl von Akteuren als auch Indikationen – Stichwort Multimorbidität – systemisch integriert. Die DGG präsentiert TeLiPro Interessierten und Partnern am Stand 37 auf dem Diabetes Kongress 2019 in Berlin (29. – 31. Mai, CityCube Berlin).
Wie TeLiPro die Versorgungsqualität chronisch Kranker verbessert
TeLiPro bietet digitales Disease Management aus einer Hand. Ursprünglich für die Indikation Diabetes mellitus entwickelt, ist TeLiPro heute auf die Begleitung und Behandlung von multimorbiden Patienten ausgerichtet. Der modulare Aufbau ermöglicht die Abbildung sowohl eindeutiger als auch multimorbider Diagnosen. Je nach Diagnose werden Leistungserbringer weiterer Fachgebiete hinzugezogen. Kernstück – und Erfolgsfaktor – ist das persönliche Coaching. Ein Gesundheitscoach unterstützt die Patienten dabei, einen aktiveren und gesünderen Lebensstil sowie die ärztlichen Therapieempfehlungen im Alltag umzusetzen – die Adhärenz wird so gestärkt, die Behandlungslücke zwischen den Arztbesuchen geschlossen. Grundlage für das Coaching bilden Vitaldaten, die der Patient mittels verschiedener Geräte wie Bluetooth-Waage, Blutzuckermessgerät und Activity-Tracker per TeLiPro-App automatisch in das TeLiPro-Portal übermittelt. Die Plattform ist direkt beim behandelnden Arzt eingebettet, der die Coaching-Leistungen somit aus der eigenen Arztpraxis heraus durchführen kann. Durch den permanenten Zugang zu den Vitalparametern sind kurzfristige Interventionen durch den Arzt oder den Coach möglich – der Behandlungserfolg für den Patienten wird so signifikant gesteigert. Das verdeutlichen die aktuellen Daten der 3-Jahres-Follow-up-Studie zu TeLiPro (publiziert in „Diabetes, Stoffwechsel, Herz“, Bd.28, 2/2019). Darin wurden die Langzeiteffekte der telemedizinischen Begleitung im Vergleich zur Routineversorgung deutlich besser bewertet. Die TeLiPro-Gruppe konnte die Reduktion des HbA1c-Wertes und des Körpergewichts aufrechterhalten, die Kontrollgruppe hingegen nicht.
Wie TeLiPro ein neues digitales Geschäftsmodell für Ärzte schafft
Ärzten wird TeLiPro als „Software as a Service“-Lösung (SaaS) angeboten. Das heißt, dass Ärzte die digitale Plattform nutzen können, ohne eigene Server- oder Speicherkapazitäten bereithalten zu müssen. Damit Ärzte „fit“ in der selbstständigen Anwendung von TeLiPro werden, hat das Deutsche Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG) im vergangenen Jahr ein innovatives Zertifizierungskonzept entwickelt. Diabetologische Schwerpunktpraxen und das Fachpersonal werden zu Telemedizinischen Zentren (TMZ) zertifiziert. Mit Erfolg: Bis heute wurden 24 Arztpraxen zertifiziert, darunter insgesamt 30 Ärzte und 28 Diabetesberaterinnen. Und die Zertifizierungen gehen weiter: Am 21. September dieses Jahres bietet das DITG in Kooperation mit dem Berufsverband Niedergelassener Diabetologen (BVND) ein weiteres Seminar in Düsseldorf an. Unter www.telipro-bvnd-praxis.de können sich Interessierte direkt registrieren.
Ärzte, die sich als TMZ zertifizieren lassen, profitieren – neben dem therapeutischen Erfolg – auch finanziell. Die Coaching-Leistungen werden von teilnehmenden Krankenkassen über Verträge zur Besonderen Versorgung nach §140a SGB V abrechenbar. Eine Übersicht über die Krankenkassen ist auf der Webseite der Managementgesellschaft bcs best care solutions abrufbar: https://www.bestcaresolutions.de/#diabetes